Fünen Ende März 2010 - letzter Teil

Tag drei und vier kann ich mal zusammenfassen. Nachdem ich die beiden vorangegangenen Tage doch ein wenig Gespür bewiesen hatte, hatte ich dann am vorletzten Tag meines Aufenthaltes auch gleich die ganze Truppe im Gepäck ;-) Die Bedingungen waren am heutigen Tag wieder einmal nicht die Besten. Aber wir waren ja nicht zum "rumheulen" hier. Also ran ans Wasser, dem kalten, böigen Wind getrotzt und das Beste draus gemacht. Wir hatten ein paar Kontakte und ganz zu Anfang gab es auch Fische. Nichts wirklich weltbewegendes, aber immerhin. Danach war ausser viel Möwengeschrei und reichlich Strömung nichts mehr zu holen.

Unsere Wege trennten sich danach wieder, bzw. ich versuchte vielmehr die "Bluthunde" abzuschütteln ;-) Auf dem Weg nach Helnæs nutzten die Kiter den Schutz des Dammes, um die Wellenfreie Zone mit Highspeed zu befahren.
Und weil auf Helnæs für mich die Bedingungen an den Stränden noch schlechter als schlecht aussahen, beschloss ich auch gleich wieder umzukehren. Auf dem Rückweg einmal kurz gewunken, weil Thomas und Björn mir entgegen kamen.
Irgendwann waren wir dann aber doch alle wieder beisammen und es wurde gefischt. In einer Bucht, in der der - inzwischen etwas abgeflaute - Wind das wärmere Oberflächenwasser zusammengetrieben hatte, wurden noch ein paar Grönländer geärgert. Da die Grösse der Silberlinge hier allerdings kaum über das Mindestmass hinaus ging, haben wir die Bucht relativ zügig wieder verlassen.
An meinem letzten Aufenthaltstag wollte ich natürlich vor der Heimfahrt auch ans Wasser. Also nicht unbedingt in den Süden der Insel, sondern der Strand sollte schon auf meinem Rückweg liegen. Ich machte mich am Abend also wieder über das Hilfsmittel Internet her und fand auch zwei lecker aussehende Stellen. Am Morgen dann kurze Verabschiedung und ich begab mich auf den Heimweg. Nachdem ich den ersten Spot sehr schnell wieder verworfen hatte, fand ich auf dem Weg zur zweiten Stelle eine Möglichkeit zum Parken. Kurzentschlossen kippte ich alle meine Pläne, wanderte durch einen Wald und kam nach etwa 10 MInuten ans Wasser. Niemand ausser mir vor Ort und das Wasser lag ein wenig gekräuselt vor mir. Der leichte Wind auf die Wurfhand sollte auch kein Problem sein. Es roch hier förmlich nach Fisch......
Der Untergrund war durchsetzt mit Muschelfeldern und dazwischen immer wieder diese weichen, fast matschigen Böden, die für Dänische Vigen so typisch sind. Mit dem zweiten Wurf konnte ich bereits meinen ersten Kontakt vermelden. Der dritte Wurf brachte mir einen Fisch um die vierzig. Danach erstmal wieder etwas Ruhe. Ich rief Thomas an und erzählte von meinem Glück. Nach dem Telefonat bekam ich Besuch von zwei Dänischen Kollegen. Wir sprachen kurz miteinander, ich wurde gefragt, ob ich etwas dagegen hätte, wenn die Beiden sich hinter mir einreihen würden !!!! und wir befischten die Strecke gemeinsam, indem wir - one step, one cast - uns von rechts nach links fischten.
Sicher ist das auch in Dänemark nicht unbedingt der Standardumgang, aber ich habe so etwas dort schon öfter erleben dürfen. Man spricht miteinander, gibt bereitwillig Auskunft über Fänge, Bisse und Köder und geht dann gemeinsam ins Wasser, ohne sich gegenseitig zu stören, oder zu "behindern". Kein Vergleich mit den Deutschen Stränden...
Als Thomas dann eintraf, reihte er sich artig mit ein und wir befischten den Strand nun zu viert. Die Gräten waren heute allerdings sehr heikel und gingen ausschliesslich auf Garnelenimitate in grünbraun. Thomas bekam dies am meisten zu spüren. Ich stand keine fünf Meter von Ihm entfernt und verzeichnete einen Biss nach dem anderen. Erst als ich Ihm eine meiner Garnelen gab, bot sich mir dies Bild......und das mit dem ersten Wurf.....
Und weil auch Thomas wieder seine Knipskiste mit hatte, ist das nächste Bild mal wieder eins von mir mit Fisch am Band.....
Die Trutten wurden allerdings zunehmend kleiner......
Ich zog es vor, den "Fjord" weiter in Richtung offenes Wasser zu befischen. Dabei konnte ich noch die ein oder andere Gräte zum zupacken überreden. Am Ende machte ich noch ein paar Bilder und packte anschliessend meine Sachen, um den Heimweg anzutreten.
Der letzte Tag hatte mir Fisch im Überfluss beschert. Selten habe ich an einem Tag so viele Fische am Band gehabt. Das von diesen Fischen nur ein Bruchteil nicht das Mindestmass hatte freute mich ganz besonders. Wie eine Garnelenimitation nach so vielen Bissattacken aussieht konnte ich bisher frühestens nach drei oder vier Tagen mit einigen Bissen erkennen. Heute hat ein Vormittag dazu gereicht.
Dieser Kurztrip nach Fünen hat mir sehr viel Spass gemacht. Zwar waren die Witterungsbedingungen nach dem harten Winter noch nicht optimal, aber trotzdem ist es ein Trip mit sehr guter Bissausbeute gewesen. Was muss auf Fünen erst gehen, wenn die Bedingungen optimal sind ? Ich glaube das muss ich unbedingt nochmal antesten....und so weit ist das ja auch nicht wirklich ;-)