goldener Oktober
Hat man doch schon so oft gehört. Der "goldene Oktober". Heute sollte nach der Wettervorhersage so ein toller Tag werden. Was liegt da näher, als mal wieder einen Trip nach Norden zu machen. Also so richtig früh raus aus den Federn und ab nach Däningen. Noch in völliger Dunkelheit begannen wir unseren Angeltag. Verdammt war das frisch draussen. Das Bordthermometer hatte tatsächlich mit Werten um die Null Grad nicht gelogen. Schnell noch eine Schicht mehr angezogen.......
So langsam kroch die Sonne Richtung Horizont und die Lichtverhältnisse wurden besser. Den eiskalten Fingern allerdings konnte das noch nicht zur Erwärmung helfen. Hinzu kam noch ein leicht auflandiger Wind und ziemlich hohes Wasser. Der Tagesbeginn war also "arbeitstechnisch" recht anspruchsvoll.
Was soll ich sagen. Nachdem wir den ersten Spot mit kalten Fingern und ohne Fischkontakt wieder verlassen hatten und an der zweiten Stelle nur ein kleiner 45er Bachforellenverschnitt Gefallen an der Fliege gefunden hatte, trafen wir uns mit der Urlauberfraktion unserer Truppe, sowie dem Dänischen MIW Vertreter. Inzwischen hatte sich das Wetter zu einem herrlichen Urlaubswetter gemausert, was aber in unseren Augen das genaue Gegenteil eines fischigen Wetters war.
Natürlich hätten wir gern noch ein wenig in Biergeselligkeit verweilt, nette Gespräche geführt und den Fischen etwas Freiraum gegönnt, aber wenn man schonmal einige hundert Kilometer abreisst, dann will man doch gerne auch etwas länger im Wasser stehen......also ab an die offene Küste.....Auf dem Riff unserer Wahl mussten wir feststellen, dass der Wind immer mehr zum lauen Lüftchen mutiert war. Die Fliegenpeitschen liessen wir diesmal im Wagen und versuchten unser Glück mit der Blechschmeisse........
Es gelang uns leider nicht auch nur eine Gräte von der Schmackhaftigkeit unserer Schnappis zu überzeugen. Dafür gesellte sich ein anderer Fischjäger zu uns. Da unsere Aussichten auf Silberlinge dadurch nicht gerade stiegen, verlegten wir ein weiteres Mal.
Und wenn das Fischen schon nicht sooo interessant ist, dann hat man als "Hintensitzer" die besten Optionen, den restlichen Tag ein klein wenig amüsanter zu gestalten....... "Das ist meine Schnur"....."und das hier ist mein Spitzenteil"...."gib her das Ding" ....... " Ey Du".... "Auuuu....das war der Haken"...... So oder ähnlich hätte es werden können, aber die Beiden waren die Ruhe selbst....schade.... Und ich hatte das soo perfekt geplant ;-)
Nun sollte sich an dieser Stelle aber alles zum Guten wenden und wir wollten den Tag mit einem prächtigen Silberbarren abschliessen. Die Bedingungen - sorry.... die Aussicht - war schonmal phänomenal.
Unter der Oberfläche allerdings schien es mehr Wasserpflanzen pro Quadratzentimeter zu geben, als Wasserlinsen auf einem völlig zugewachsenen Binnenteich......Jeder Wurf ein Treffer.........Thomas und Björn nahmen deshalb eine Auszeit und amüsierten sich über meine Bemühungen um die Stängel herum zu fischen.......
Der Rest ist schnell erzählt. Wir haben noch einen Blick in Richtung Sonnenuntergang getan und uns dann zügig auf den Rückweg gemacht.
Nicht nur in der Rückblende betrachtet war dieser fischfreie Tag ein absolut geniales Erlebnis. Zwar am Ende wirklich anstrengend, aber einfach genial. Fisch macht Spass, zusammen fischen macht auch Spass. Beides zusammen ist natürlich die perfekte Symbiose, muss aber nicht immer sein (aber beim nächsten Mal wäre es schon ganz schön)