Frühsommer 2009
Die Zeit vor dem meteorologischen Sommeranfang am 21. Juni ist mitunter auch als Frühsommer bekannt. Ganz besonders dann, wenn das Wetter auch noch auf sommerlich macht. Der Mai war in dieser Hinsicht wirklich sehr schön. Zuerst sah' es aber gar nicht danach aus. Das miese Wetter mit Sturm- und Gewitterboen versaute mir kurzfristig einen Trip nach Norden. Zwei Stunden fischen war drin, bevor dann die Welt "unterging".
Der Wind drehte schlagartig um 180 Grad und peitschte den Regen und Hagel nur so über das Wasser. Auch die Temperatur fiel innerhalb von wenigen Minuten von "kuscheligen" 19 Grad auf "frostige" 8 Grad. Da ich meinen Wagen gegen den Wind geparkt hatte, war mit umziehen nun auch nicht so einfach. Siffte es doch heftigst durch die Heckklappe herein.
Ich wartete also das Ende des Unwetters ab und knippste noch wild in der Gegend herum.
Das nach einem solchen Temperatursturz nicht mehr wirklich was ging, sollte eigentlich auch klar sein. Zwar habe ich auf dem Rückweg nochmal einen Zwischenstop eingelegt, aber irgendwie war die Luft doch raus und ich machte mich auf den Weg nach Hause. Ein paar Tage später startete ich dann mit Heiko eine frühmorgendliche Pirsch. War wirklich nicht ganz einfach an den Hornhechten vorbei zu fischen. Also mussten einige mit in die Räucherei.
Die "Jungs" schmecken geräuchert nicht nur hervorragend, sondern geben auch noch ein ganz gutes Motiv ab.
Wenig später - eigentlich aufgrund der vielen Hornies eher unerwartet - rummste es gewaltig bei Heiko. Der Stock war sofort mächtig krum und einiges an Schnur aus dem Korb. Der Drill war spannend anzuschauen und die Forelle, die am anderen Ende tobte, zeigte uns mittendrin die Schwanzflosse......Nur der Anblick reichte aus, um die ganze Grösse zu erahnen. Leider ist der Rest schnell erzählt. Das Vorfach - vielleicht durch die vielen Hornhechte zuvor etwas aufgerauht - hielt der Belastung nicht länger stand und der Fisch entschwand. Zurück blieb ein enttäuschter Heiko.
Am säten Vormittag gesellte Gernot sich zu uns, der tatsächlich zwischen den ganzen Hornhechten auch noch seine Meerforelle herauszaubern konnte.
Nach diesem Vormittag, sollte es die nächsten Tage möglichst sehr viel früher ans Wasser gehen. Gesagt, getan. Noch im Dunkeln standen Thomas und ich im "Bach". Kaum ein Lufthauch, Ententeich und einiges an Fisch unterwegs. Die ersten Bisse kamen auch bald, allerdings wollte keine der Forellen so richtig mitkommen.
Dafür machten sich noch vor Sonnenaufgang wieder die Hornhechte bemerkbar. Thomas konnte seine neu aufgebaute Rute also gleich mit Fisch einweihen.
Die silbernen Schnäbler hatten jetzt eindeutig das Sagen und meerforellentechnisch ging nichts mehr. Leider. Thomas und ich konnten jeder noch ein paar Fische entnehmen ....
.......und kurz nachdem dann die Sonne aufgegangen war, packten wir auch zusammen und trollten uns zum Frühstück nach Hause.
Der nächste "Angriff" dann ausnahmsweise mal zur Abendzeit. Die Möwen in der untergehenden Sonne hatten sich im Spülsaum reichlich mit Kleinstgetier eingedeckt. Da sollte doch auch Fisch zugegen sein....
Und tatsächlich. Kaum war die Sonne richtig weg, da zuppelte bereits der erste Fisch an der Fliege. Nachdem ich einiges an guten Fischen weiter draussen hatte springen sehen, so schienen mit zunehmender Dunkelheit die Fische mal wieder näher zu kommen. Drei Meerforellen zwischen gerade so Mindestmass und zehn Zentimeter mehr dürfen weiter wachsen.
Als es dann vollends dunkel war, gab es für diese Kollegen kein Halten mehr. Jeder Wurf ein Treffer. Selbst beim Telefonieren - die Fliege direkt unter der Rutenspitze - biss der Dorschnachwuchs. Dieser hier war noch einer der Grösseren seiner Art.
Alles in Allem war der Frühsommer recht abwechselungsreich. Nun geht es mit riesen Schritten auf Midsommer zu, die Multen sind bereits seit längerem wieder unterwegs und so manch schöne grosse Sommerforelle möchte bestimmt auch mal meinen Kescher von innen betrachten.