Braun
.....nicht nur die Blätter werden braun, nein auch die Forellen haben zur Zeit zum grössten Teil Farbe "aufgelegt". Beginnen möchte ich aber damit, dass ich meinen Freund Dirk mit nach Dänemark zum Wedeln genommen habe. Trotz aller Vorfreude stellten wir am Strand recht schnell fest, dass die Temperatur mächtig gelitten hatte. Die ersten wirklich kalten Fingerspitzen in diesem Jahr gab es dann auch schon beim auftackeln. Der Wind, der mit einer Brise aus Ost angekündigt war, hatte jetzt schon mehr als eine 3. Das konnte ja lustig werden. Der Sonnenaufgang jedenfalls war vielversprechend und wir betraten watender Weise Neuland.
Nach einiger Zeit des Fischens - und das ohne jeglichen Kontakt - entschieden wir uns diesen immer noch vielversprechend wirkenden Spot zu verlassen. Ab ins Auto und in die nächste Bucht gefahren. Hier dauerte es auch gar nicht lange und der erste Fisch begehrte meine Garnele. Dummerweise war die Gräte so gierig, dass ich den Kescher zur Hilfe nehmen musste, weil ich die Fliege anders nicht aus dem Maul entfernen konnte. So war wenigstens etwas Stillhalten angesagt. Ein Herbstfisch, wie er im Moment wohl an fast jedem Strand häufiger vorkommt.
Die nachfolgenden Forellen waren wesentlich spitzer gehakt und ich konnte Ihnen noch im Wasser die Freiheit schenken. Mittlerweile hatte der Wind weiter zugenommen und erreichte in Böen ganz locker fünf Bft. und darüber. Dirk mühte sich tapfer weiter mit der Fliegenrute, konnte allerdings keinen Erfolg verzeichnen.
Ein erneuter Standortwechsel brachte uns zwar entspannteres Werfen im Windschatten einer bewaldeten Steilküste, aber fischtechnisch nicht weiter. In Ermangelung einer guten Forelle, lichtete ich einfach mal eine kapitale Feuerqualle ab. Auch ein schönes Motiv wie ich finde.
Den restlichen Tag blieb uns der Erfolg versagt und wir fuhren Richtung Heimat. Noch während der Rückfahrt überlegte ich mir einen Strandabschnitt für den Sonntag. Leider hatte Dirk keine Zeit, so dass ich mich allein am Sonntag auf den Weg machte. Thomas und Björn waren etwas weiter nordwestlich und östlich unterwegs. Hier an diesem Strand hatte ich bisher nur vom Belly aus Erfolg gehabt, wollte es aber unbedingt mal probieren. Tatsächlich gelang mir auch der Fang einer etwa 45er. Wieder in einem hübschen Braunton. Der Rückweg war für mich eine echte Tortur. 30 Minuten Strandspaziergang in Watklamotte sind selbst im Oktober ziemlich schweisstreibend.
Ich besuchte noch kurz Thomas und fischte mit Ihm so etwa eine Stunde zusammen. Ausser ein paar braun gefärbten Fischen zwischen 45 und 55 cm und einigen Dorschen (die sind übrigens naturbraun), gelang uns nicht weltbewegendes. Per Handy kündigte Björn allerdings einen "etwas besseren" Fang an. Ein sehr schöner Fisch zwischen 80 und 85cm und wie sollte es anders sein ? Braun natürlich.
Selten in den letzten Jahren, dass ich so viele gefärbte Fische im Herbst gesehen habe. Es war immer mal wieder Farbe im Spiel, aber so sehr wie in den letzten Wochen nach meinem Empfinden noch nicht.