Vom Stadium des abgelaichten und befruchteten Eies bis hin zur Zuwanderung in das Meer, ist es ein unvorstellbar gefährlicher und selektiver Werdegang, eines Wandersalmoniden. Nur ein sehr geringer Prozentsatz wächst überhaupt zu einem ausgebildeten Fisch heran, ein noch geringerer Prozentsatz erreicht überhaupt das Alter der Geschlechtsreife.

Aber wie widerstandsfähig ein solch filigraner Fisch wie die Meerforelle sein kann, konnten wir Mitte Dezember erfahren, als ich beim Dorschangeln mit Björn und Heiko, mit dem stärker gewählten Gerät, eine auf den ersten Blick gut konditionierte, 52 cm lange Meerforelle strandete.

Auf den zweiten Blick sah der Fisch aber „echt übel“ aus.
Nein, der Fisch war weder verpilzt, noch schlecht genährt. Im Gegenteil, der Fisch befand sich, für die Jahreszeit, in sehr guter Konstitution und kam anscheinend sehr gut zurecht.

Ganz eindeutig Verletzungen die von einem Netz her rühren. Die Striemen waren auch als „Verknorpelungen“ zu spüren. Später, beim Filetieren, zeigten sich auf der Hautseite des Filets, über den gesamten Körper des Fisches reichende, verhärtete Blutergüsse. Als ob das noch nicht genug wäre, zeigte sich mittig in der linken Flanke/Seitenlinie eine relativ frische Stichverletzung. So wie das "Loch" aussah, würde ich einen Kormoran dafür verantwortlich machen.

Unglaublich wie dem Fisch zugesetzt wurde und unglaublich wie diese Meerforelle sich Ihres Schuppenkleides (einen Pelz hat sie ja nicht) erwehrt hat.
Mein Respekt vor diesen Fischen ist wieder gewachsen.

Die traumhaft orange gefärbten Filets dieser begehrten Forelle waren (nach etwas mehr Aufwand beim Schlachten), ein wahrer Genuss für meine Gattin und für mich beim Dinner..