Nikolaus-Null-Fisch-Guiding........

oder eine kleine Geschichte über Barbapapa und Kimba, Aalglöckchen und Lamamützen und Klumpenwürfe.....

aber der Reihe nach......
Das Verhängnis nahm seinen Anfang, weil ich meinte mitten in der Nacht nochmal in ein gewisses Forum schauen zu müssen.
Meyer online....schön....nettes Geplänkel, die Vorhaben für den Sonntag ausgetauscht und schwupps.....na klar, warum nicht einfach mal zu einem "geguideten Trip" mit Punsch überreden lassen.......
wobei........zum Punsch muss man mich nicht überreden.
Am Sonntag also den Weg Richtung Kiel und dahinter eingeschlagen und ab dafür.....
Erste Zweifel an der Professionalität und Stellenkenntnis meines Guides kamen mir, als ich kurz vor dem Ziel nachhakte, wo genau denn der Treffpunkt sei.....
"Ich kenne hier keine Kurklinik in der Nähe, aber warte Mal....ich geb' Dir den Doc"
Der Feder- und Felleverwerter kannte sich also wirklich nicht aus....na toll...
Parkplatz gefunden, Kollegen begrüsst, dann der nächste Hammer.....

Kein Punsch

Unglaublich, auf welchen Schwindel ich bis dahin schon hereingefallen war ...
aber keine Panik, es geht noch was in Sachen Skandal......

Der Weg ans Wasser......
nach gefühlten 275000 Kilometern und - trotz frischer Luft und atmungsaktiver Klamotte - leicht angeschwitz erreichten wir.....
Hallo ??
Was'n hier los..... Weissenhaus im März oder was
Ist schon der Hammer, was sich bei den heutigen Bedingungen ans Wasser aufgemacht hatte.....
Da war alles vertreten :
Von Wathose über der Jacke, bis PVC-Büx und Flecktarn

Worauf hatte ich mich bloss eingelassen

Zumindest ins Wasser ging es dann jetzt endlich....und schon....Lamamützenalarm

Klasse....... Vor, hinter und neben uns klatschten die Blechköder ins Wasser und wir versuchten allen Ernstes mit unseren bescheidenen Wurfweiten ein kleines Stückchen vom Silberkuchen abzuschneiden......
Der "bemützte" Barbapapa rückte langsam immer näher......Lag vielleicht daran, dass der am Strand vorbeigtragene "Hering" (hammergeil....ausgenommen, geköpft und geschuppt, das Streliereisen durch die Heckflosse gerammt) sein sonst so sonniges Gemüt zum Kochen brachte.......
Als das Treiben um uns herum langsam aber sicher "Rummelplatzcharakter" annahm, haben wir eine gemütliche Klön-Lumumba-trink-Kaffe-mit-Gewürzen-Probier-und-Kinderzeichentrickfilmerinnerungs-Stunde am Strand eingelegt......
anschliessend dann wieder ins Wasser

Ein "grimmiger" Meyer, den seine Erzählungen über Bambimörder und Kimbas-Eltern-sind-tot-Kindheitserinnerungen
doch sehr aufgewühlt hatten,
peitscht hier im Geiste wohl die Blechwerfer,
die im übrigen gerade den nächsten Fisch schädelten.....
Andreas wurde nun merklich aktiver (lag vielleicht am Glengoyn)
und sein Aalglöckchen klingelte immer häuffiger. Dieses Glöckchen sollte uns über Bisse informieren.....
Wann erzählt dem Kerl mal jemand, dass es inzwischen Knicklichter gibt....
So neigte sich der Tag langsam seinem Ende zu.... zumindest dem Angeltechnischen.....
Kurz vor dem Parkplatz halluzinierte der Lamafellmützenträger nochmal....
Da.....da.....da...... (Stottert der Kerl auch noch ?? )
Ein Fisch...habt Ihr gesehen ??

Natürlich hatten wir nicht, aber egal.....
Wir klammern uns ja an jeden Strohhalm....
Also hinein in die Fluten und weiter wedeln....
Brachte nix, obwohl der achterliche Wind zumindest meine Klumpenwürfe
endlich beseitigte und die Schnur mal wieder gestreckt auf das Wasser klatschte.
Im Anschluss gab' es dann noch einen todsicheren Insidertip (nach dem
spitzenmässigen Guiding gebe ich da aber nicht wirklich so sehr viel drauf)...
Wenn der Hering in diese Bucht zieht (hat eigentlich mal jemand dem Doc gesagt, dass Buchten anders aussehen ?),
dann ist dieser markierte Stein ein Garant für den Fang eines Heringfressers.....
Ja nee.......iis klar

Zum Abschluss muss ich sagen, dass trotz miserabler
Ortskenntnisse eines Guides und einigen eklatanten Wurffehlern meinerseits ,
sowie halluzinogenen Zuständen des anderen Guides - am und im Wasser - dieser Tag nicht ganz umsonst war.
Ich konnte meinen Diesel mal wieder richtig Langstrecke fahren, ich habe gesehen, dass andere Fliegenfischer auch keine Götter in Sachen Vorfachstreckung sind, dass Blech- werfen anscheinend manchmal aufs Hirn haut (Achtung nur Spaß ) und das man sich jeden Fisch hart erarbeiten muss.....

Andreas, Christian und Christoph.......jederzeit gerne wieder Ihr Irren