Badegast, oder lebensmüde ??

Heikos Urlaub näherte sich langsam dem Ende, der Skjernlachs war schon vor längerem eingetütet, was also sprach dagegen endlich mal wieder gemeinsam im Ostseewasser rumzustehen....... Gesagt, getan. Eigentlich freut man sich auf's Wochenende, um ein wenig auszuschlafen, doch wenn es an die Küste geht, dann auch schonmal seehr zeitig. Also raus aus dem Bett und ab ans Wasser.

Der heutíge Tag allerdings schien nicht unter einem günstigen Stern zu stehen. Zuerst probierten wir es mit der Fliege, was aufgrund des zunehmenden, böigen Windes allerdings immer schwieriger wurde. Wir stellten nach etwa zwei Stunden dann um auf Blech und marschierten los, um ein entfernt liegendes Riff zu erreichen. Ich nehme es vorweg. Der lange Weg und das Fischen auf dem Riff brachte an diesem Morgen rein gar nichts ein.

Auf dem Rückweg begegnete uns dann ein Badegast. Ein junges Reh - aufgescheucht durch unsere Unterhaltung - sprang aus dem Dünengras auf und startete einen Sprint um möglichst schnell von uns weg zu kommen. Der Sprint endete am Rand einer Düne. Dort entschied sich das Tier dannm, anstatt den Weg über die Düne in Richtung Wiesen zu nehmen, lieber für den Weg ins Wasser. Mit einem waghalsigen Sprung ging es ins kühle Nass und dann mit einer Geschwindigkeit Richtung Horizont, dass wir vermuteten es handele sich hier um einen Reh-Rekordversuch auf dem Seeweg Dänemark zu erreichen. Schnell - bei den dünnen Beinchen eigentlich irre schnell - entfernte sich das Tier vom Ufer.

Nun wollten wir einem "offensichtlich lebensmüdem" Reh keinen weiteren Grund geben, weiter als nötig hinaus zu schwimmen und beeilten uns an dem Tier "vorbeizuziehen", was sich als relativ schwierig heraus stellte. Das Reh schwamm paralell zum Ufer weiter und zwar immer in die Richtung, in die auch wir uns bewegten. Was blieb uns anderes übrig.....wir machten Halt und warteten einfach mal ab. Irgendwann entschloss sich unser Freund dann, dass es wohl langsam an der Zeit wäre wieder Richtung Ufer zu paddeln.
Die Möwen, die anscheinend leichte Beute witterten, gaben nach kurzer Zeit die Verfolgung auch wieder auf. Unser "Freund" erreichte flachere Bereiche......
.......den Spülsaum......
....und schliesslich das Ufer. Vollkommen "platt" taumelte das Reh ein paar Meter auf den Strand, um sich dann dort für etwa zehn Minuten auszuruhen. Der Ausflug hatte deutlich an den Kräften gezehrt.
Nach diesem Erlebnis mit einem nicht ganz alltäglich Badegast konnte Heiko noch die Quotenforelle des heutigen Tages herandrillen und wieder releasen und anschliessend machten wir uns dann auf den Heimweg.......Wieder mal ein Küstentag mit einem Erlebnis der besonderen Art.