Gruppentherapie am Strand
Nachdem der Grossteil unserer Truppe in der vorigen Woche in Dänemark war und dort - dank hervorragender Windverhältnisse - einige Buchten trockenen Fusses durchwaten konnte und auch nicht wirklich so richtig erfolgreich war, entschlossen wir uns kurzer Hand heute an der Deutschen Ostseeküste eine kleine Gruppentherapie zu starten. Leicht angestiegene Temperaturen, milder Wind aus Südwest und und angetrübtestes Wasser liess uns hoffen.......also ran ans Wasser und am ganzen STrand weiträumig verteilt. Bereits nach kurzer Zeit drillte Thomas seinen ersten Dorsch. Richard und ich rückten unwillkürlich näher, als ein paar Minuten später der nächste "Dickkopf" den Landgang antrat. Bei mir stieg dann ein Fisch aus der Kinderstube ein, der schnell wieder schwimmen durfte. Es lief also. Nur Richard machte uns ein wenig Sorgen. Wird schon noch.......und tatsächlich.....wenig später durfte auch Richard ran und drillen......
....und beförderte einen schönen Küchendorsch ans Tageslicht. So konnte es gerne weitergehen.
Der nächste Wurf brachte dann bei Richard einen willkommenen Gast in Form einer kleinen Meerforelle an den Haken. Zügig abgehakt und wieder entlassen. Tja, selbst Meerforellen waren am Platz. Inzwischen hatte ich Dirk und Heiko informiert, dass hier bei uns was geht. Auch die Beiden stellten nun von der Fliege auf Blech um und fischten sich langsam in unsere Richtung. Dann war ich mal wieder an der Reihe. Mit allem was geht dagegenhalten, damit der Fisch nicht in das Blasentangfeld entwischen kann.....

......und letztendlich den Fisch landen.
Thomas, der inzwischen sein selbst gestecktes Limit an Dorschen fast erreicht hatte, begann nun zu experimentieren. Ein kleiner 30 Gramm Zocker sollte uns zeigen, wie fängig die Farbe rot/weiss ist......"Passt auf Jungs....das ist der ultimative Geheimköder" sprach er und zog kräftig durch. Einschlag weit draussen und schon war die Rute krumm......Ist ja'n Ding....wirklich ein klasse Köder..... Thomas derweil "so, den werde ich jetzt mal schnell raus prügeln" und er begann einen kompromisslosen Drill. Pumpen, kurbeln, pumpen, kurbeln.......Plötzlich entglitten Ihm dann allerdings die Gesichtszüge "waaaa.......Forelle....." Hatte er doch einen Silberling im Eilzugtempo an den Strand befördert und bekam tatsächlich nun Angstschweiss auf der Stirn :-)) Der Fisch wurde zügig gelandet und versorgt. Den Satz und den Gesichtsausdruck werde ich so schnell aber bestimmt nicht vergessen.

Angesichts dieser Fänge - und der Tatsache, selber nicht so richtig zu fangen - liess Richard noch einen netten Spruch los...."Hier könnte heute jeder Touri fangen.....bloss ich nicht"..... er durfte dann aber auch noch einen schönen Endfünfziger eintüten.
Ein verdammt fängiger Vormittag. Die Filets liegen sauber verstaut im Gefrierschrank und das nächste Fischessen ist gesichert. Mal schauen, wie lange die Dorsche noch unter Land sind. Nächste Woche wird der nächste Versuch gestartet.