Besuch
Ende April nahm ich mir die Freiheit, einfach mal wieder einen Tag frei zu nehmen. Küstenfischen....klar.....Mitten in der Woche ab ans Wasser. Genial....mit Sicherheit kaum andere Angler am Wasser....... Also morgens los Richtung Strand. Am Parkplatz wie vermutet gähnende Leere. So mag ich das. Angeplünnt, Fliegenrute montiert und runter ans Wasser. Ich entschied mich aufgrund des leeren Strandes, nicht zu dem von mir bevorzugten Spot zu laufen, sondern den Weg dorthin etwas länger zu gestalten und nach dem Motto “one Step, one Cast” zu verfahren. Das Wasser war verdammt klar, aber einige Kleinstlebewesen vorhanden. Also los........ Leider tat sich in der halben Stunde bis zum Riff rein gar nichts. Aber nun konte es ja nur noch besser werden. Also. Schön langsam auf das Riff gewatet, immer wechselweise nach rechts und links die Kanten angeworfen. Auch nichts. Plötzlich dann wie aus dem Nichts eine gewaltige Bugwelle von hinten links......Cirka 15 Meter von mir entfernt. Klasse....in Wurfweite..... Also flugs zwei Leerschwünge und raus mit der Fliege.......Die Fliege war gerade gelandet, da begann ich auch schon damit in einem höllischen Tempo einzustrippen. Sicher werdet Ihr denken, dass ich nicht ganz sauber bin, aber es hatte seinen Grund. Nachdem ich meine Fliege “gerettet” hatte, watete ich doch einigermassen erschrocken relativ zügig Richtung Strand. Nein.....ein Fisch versetzte mich nicht in mittelschwere Panik, sondern dieser Geselle hier.....
Nun sind Robben ja im allgemeinen als friedfertige Gesellen bekannt, aber was wenn diese hier mich als Spielkamerad auserkoren hätte und vielleicht ein klein wenig das Schubsen anfangen würde......Och nööö......auf ein Bad bei diesen Temperaturen hatte ich nun wirklich keinen Bock. Immer wieder tauchte der “Kollege” nach seinen Unterwassertouren an völlig unvermuteten Stellen auf. Meine Güte wie flink und behende die doch im Wasser sind. Ich machte mich also auf Richtung Strand und wartete erstmal ab. Und so geschickt wie mein neuer Freund im Wasser ist, so plump bewegte er sich an der trockenen Luft. Völlig tolpatschig wurde ein Stein erklommen.
Jedesmal, wenn ich allerdings ein paar Meter weiter wieder ins Wasser wollte, war er sofort zur Stelle. Als wenn er mir meine Fische nicht gönnen wollte (oder verwechselte er mich in meiner Pelle doch mit seiner Liebsten ??). Ich probierte es noch ein paar Mal, aber leider ohne Erfolg. Wohin ich auch wanderte....ich wurde verfolgt. Jedesmal wenn ich es mir am Strand bequem machte, dann tat das Tier es mir gleich und suchte einen Stein auf.......
Mit Angeln war nichts mehr, denn mit Sicherheit hatten alle Fische im Umkreis inzwischen mitbekommen, wer da so seine Runden durch’s Wasser zog. Ich verzog mich jedenfalls auch an einen anderen Strand...... Trotzdem fühlte ich mich mal wieder so richtig gut, denn so eine Begegnung ist auch nicht so oft an der Tagesordnung. Wieder mal eine Erfahrung, die ich mit Sicherheit nicht vergessen werde. Küstenfischen eben...........