Sternstunde an der Küste

Durch die vielen Fangmeldungen der letzten Tage, habe ich mich kurzfristig entschlossen am Mittwoch einen Tag frei zu nehmen. Überstunden hatte ich ja wirklich genug. Also...Zettel ausgefüllt, den Chef mit treuem Hundeblick angeschaut und am Abend die Angelsachen ins Auto verfrachtet. Ausschlafen musste aber trotzdem sein. Schönens Frühstück, meine Frau mit ins Auto und ab zur gemeinsamen Küstentour. Zuerst mal Strände checken......

.....Brodten 10:00 Uhr.....Wie am Wochenende....nur keine Spaziergänger, sondern Angler.... .....Schnell weg.....

.....Süssau 10:50 Uhr ..... Karneval in Rio ist out...Karneval am Strand ist in ....flugs weiter

.....Dazendorf 11:25 Uhr.........Acht Mann machen ‘ne Strandfete........ich nicht.............

.... Weissenhaus 11:40 Uhr......bloss schnell weiter ......

Sehlendorf 12:10 Uhr........schon besser, aber noch nicht so dass was ich will ........ Hohwacht 12:30 Uhr........sprachlos........genauso, wie ich es mag...raus aus dem Auto....Schnell noch ein Blick zum TOP Hotspot der Hohwachter Bucht.......

Wird Zeit, dass ich mit dem Fischen beginne........Das Wasser ist ziemlich weit zurück, weshalb ich auch gut zu den sonst unerreichbaren Sandbänken gelange. Den Zwischenbereich habe ich heute locker mit ein zwei Würfen abgefächert, da es beim derzeitigen Wasserstand doch (nach meiner Meinung) zu flach für Silber ist. Nachdem ich meinen vielleicht fünften Wurf gemacht habe, passiert es.....Biss.... kein Widerstand, der mich auf einen Riesen hoffen lässt, wohl aber ein Ziehen und Zerren, gefolgt von ein paar hübschen Luftsprüngen. Der Fisch von ca. 42,43 cm gleitet kurze Zeit später in meine linke Hand, wo ich schnell den Drilling entferne und diesem Grönländer die Chance gebe, mich als strammer Bursche im nächsten Jahr erneut zu überraschen. Danach, beflügelt durch diesen schöne Einstieg, fische ich konzentriert den Bereich von links nach rechts ab. Bereits ein paar Würfe später vermeldet ein Zucken in der Rutenspitze den nächsten Interessenten...... Auch diesen Fisch kann ich nach kurzem Drill zurückschicken....ähnliches Kaliber.... mittlerweile stehe ich eine knappe halbe Stunde im Wasser und habe zu den beiden Fischen, zweimal Kontakt gehabt und einen Nachläufer beobachtet. Klasse..... plötzlich wieder dieses zuerst zaghafte, doch dann bestimmte Rucken der Rutenspitze......und dann dieses plötzliche heftige Reissen am anderen Ende der Schnur....diesmal scheint der Fisch etwas besser zu sein. Nach einem spannenden Drill, mit ein paar Kapriolen ausserhalb des Wassers, kann ich eine blanke 52er keschern.
....52 cm und blank....Du kommst mit......
Es folgten innerhalb der nächsten Stunde noch zwei kleine Grönländer - die mir dummerweise aus den Händen geglitten sind - und ein Anfasser und ein Nachläufer. Danach, gegen 15:30 Uhr war der “Spuk” beendet. Ich habe so eine Sternstunde bisher erst einmal erleben können, doch heute war es mal wieder soweit. Richtige Zeit, richtiger Ort. Wenn das Wetter sich bis zum Wochenende so hält, dann könnte ich vielleicht ja nochmal dieses Glück haben. Zum Schluss haben wir noch die untergehende Sonne genossen und uns langsam auf den Heimweg gemacht. Diese Art der Überstundenabbummelei lasse ich mir gefallen.
An dieser Stelle auch nochmal einen ganz lieben Dank an meine Frau, für die schönen Bilder und dafür, dass Du es so lange mit mir am Wasser ausgehalten hast.