Winterforellen

Winterfischen auf Meerforellen in der Flensburger Fördeein Bericht von Jelle Holm

 

Viele Angler scheuen das winterliche Fischen auf die Meerforelle. Allgemeiner Schnack an der Küste ist: "ab  6° gehe ich los dann beissen sie"! "Eventuell mal `n Überspringer oder  Grönländer, aber dazu muss man morgens ein Schwein gestreichelt haben",  das ist die weit verbreitete These zur winterlichen Silberjagd!

Ich gehe auch im Winter verstärkt los und fange auch regelmässig meine Fische, man muss sich einfach nur den Gegebenheiten anpassen, die Fische finden und  die richtigen Köder fischen!

Dass bedeutet für mich, dass ich sehr langsam laufenden Ködermodellen den Vorzug gebe. Dafür eignen sich besonders Wobbler, die auch bei langsamster Führung genügend spielen und die auch bei  Spinnstops verführerisch taumeln! Bei den Spinnstops ist darauf zu achten, dass  der Kontakt zu dem Köder gehalten wird indem die Schnur unter Spannung bleibt. Diese Art der Führung bedarf hoher Konzentration. Meines Erachtens nach ist es sinnvoller eine Stunde hochkonzentriert zu angeln, als 5 Stunde unkonzentriert. Ein weiterer von mir bevorzugter Köder im Winter ist der Lottospinner. Der hat  schon oft seine Fängigkeit im kalten Wasser bewiesen. Er arbeitet bei geringstem  Zug und auch mit Ihm mache ich Spinnstops!
Die Forellen sind im Winter oft  einfach nicht so aktiv wie im nahenden Frühjahr und vor allen Dingen sprinten sie nicht den Ködern hinterher die nahe der “Schallgeschwindigkeit” durch das Wasser pflügen - von daher betone ich nochmals - LANGSAM !!!!!                             Zur Platzsuche im Winter : Ich suche mir Gebiete, die einen nicht so hohen Salzgehalt aufweisen, wie Buchten und Förden, da die Meerforellen besonders bei extremer Kälte solche Gebiete aufsuchen. Generell gilt für mich jedes Jahr aufs neue: Waten, waten, waten.... bis sich die gewünschten Erfolge einstellen. Noch vor einigen Jahren habe ich mich auf die "Hotspots" gestellt und wenn da dann nichts ging, dann ging ich halt auch wieder. Doch seit geraumer Zeit haben wir die  Erfahrung gesammelt, dass die Fische oft an ganz anderen Stellen bissen, während  auf den "Hotspots" tote Hose war. Oft war es so, dass die Fische dann in ein paar Hundert Meter Entfernung vom "im Frühjahr heiligem Findling" bissen. Uns fiel dann auf, dass dort wo die Fische bissen oft auch Nahrung im Wasser war,  z.B. grosse Stichlingsschwärme oder Garnelen und an den heissen Stellen trieb sich nichts dergleichen rum.
Hat man dann erstmal Winterspots gefunden, dann fängt man auf diesen auch regelmässig wieder, bis dann die Nahrung in andere Gefilde oder Wassertiefen zieht. Dann sucht man watender Weise weiter, bis sich ein neuer Spot auftut.
Zur Platzwahl im Winter lässt sich auch noch sagen, dass auflandiger Wind und trübe Kanten mir oft Erfolge bescherten, sowie süsse Ecken in denen Süsswasser in die Ostsee fliesst, oder Unterwasserquellen vorzufinden sind.
Ich habe dieses Jahr zwischen Januar und Anfang März - bei  Wassertemperaturen zwischen 1°-3° C - knapp 40 Fische bei ungefähr genauso vielen Angeltagen überlisten können und das bei unterschiedlichsten Bedingungen, wobei stabile Wetterlagen mit südlichen Winden und noch dazu Hochdruckeinfluss die optimalen Tage ausmachten, aber auch bei anderen Wetterverhältnissen besteht  jederzeit die Chance auf `nen Prachtfisch.