Herbstsaison 2003
21. September 2003...... ich kann es nicht mehr aushalten. Zwar sind die äusseren Bedingungen noch immer nicht so, wie sie nach meinem Geschmack sein sollten, aber “der Ruf der Küste” ist so stark, dass ich einfach nicht mehr anders kann. Da ich in der letzten Zeit kaum zum Fischen gekommen bin, ist diese innere Unruhe extrem stark und ich habe schon vor einer Woche beschlossen, dass es diesen Sontag losgeht. Am Freitag kam von Jörg die Frage, ob was geht am Wochenende, also beschlossen wir es gemeinsam zu versuchen. Treffpunkt Strand gegen fünf Uhr am Morgen. Der Wind war, genau wie die Wellen, so gut wie gar nicht vorhanden. Zudem waren wir Beide anscheinend die einzigen Verrückten am Wasser. Umso besser. Da steht dem Megafang zur Eröffnung der Herbstsaison ja nichts im Wege. Also schnell die Sachen zusammengebaut, rein in die Klamotten und dann erstmal ordentlich wandern am Strand. Am eigentlichen Angelplatz angekommen , waren wir gut angeschwitzt. Schnell noch eine Zigarette, dabei das Wasser beobachtet und dann hinein in die Fluten. Natürlich immer mit der nötigen Ruhe - wir wollen ja nicht die am Ufer jagende Urgrossmutter der Meerforellen verjagen.
 
Fast noch ganz dunkel, aber doch schon etwas zu sehen. Kaum Wind, kaum Wellen....Jörg testete schonmal seine Blinker. Bei diesem Anblick und den Windverhältnissen fiel es mir nicht sehr schwer die Fliegenrute klar zu machen. Nach kurzer Zeit stellte sich dann auch der erste Fisch bei Jörg ein. Ein übermütiger Dorsch, der trotz seiner ca. 55 cm noch etwas weiterwachsen durfte. Leider habe ich kein Bild, da ich selber ziemlich weit im Wasser stand und der Fisch schnell wieder “entlassen” wurde.
Mit der Dunkelheit war es aber dann sehr schnell vorbei. Ein traumhafter Sonnenaufgang am Meer. Ich kann von solchen Bildern einfach nie genug bekommen. Allein für so einen Anblick lohnt es sich doch das Bett zeitig zu verlassen.
Fisch gab es dann aber auch nochmal. Jörg zeigte mir seine Vielseitigkeit, indem er einen richtig schönen Ostsseebarsch aus seinem Element entführte. Kommt auch nicht jeden Tag vor.
Wie schon gesagt....sehr vielseitig.....Er setzte noch einen drauf. Hornhecht !! Schön und wohlgenährt und auch von der Länge kein Kleiner. Nun hatten wir, bis auf die Meerforelle, ja schon fast jeden mit dem Blinker erwischbaren Küstenfisch rausgeholt.
Zwischenzeitlich hatte der Wind mächtig zugelegt und ich musste auch auf die Spinnrute umsteigen. Ist ja nicht verkehrt, aber eigentlich sollte heute doch mal eine schöne Meerforelle auf meine Fliege gehen. Naja, dann eben ein anderes Mal. Also immer raus mit dem Spinnköder in die Wellen.
Endlich auch bei mir Erfolg...... Dorsch ??....Nein, da fehlten die typischen Kopfstösse......Doch eine Meerforelle ??....Nein auch nicht , denn nach kurzem Drill unter der Oberfläche begann er zu springen.....der Hornhecht. Auch kein schlechter und immerhin etwas silbernes. Es gelang mir, noch einen weiteren zu überlisten, der sich allerdings kurz vor der Landung aus dem Staub machte.
Joerg hatte gegen halb zwölf dann genug und wohl auch keine Hoffnung mehr auf die “Saisonstartforelle”. Ich hingegen wollte mich nicht mit dem bisherigen Fang zufrieden geben und blieb noch ein klein wenig länger. Als die Wellen auf dem Riff dann allerdings anfingen mich von hinten langsam aber sicher einzuweichen, da zog ich es auch vor meine Sachen zu packen.
Der Rückweg ging dann zügiger als der Hinweg. Mit starkem Wind im Rücken geht es sich doch richtig gut am Strand. Am Auto angekommen, kam ich dann allerdings doch noch in Schweiss. Reifenwechsel war angesagt. Grrrr....welcher Idiot lässt eigentlich Nägel frei herumliegen ?? Dieser Schlusspunkt konnte mir letztendlich aber auch nicht die Laune verderben, da der Vormittag wirklich klasse war und ich endlich auch mal wieder im Salzwasser geangelt habe. Die Herbstsaison ist eröffnet und die nächste Meerforelle schwimmt irgendwo da draussen und wartet auf meinen Köder.......