Fast fünfzehn Kilo Dorsch und etwas Silber
Nach vielen Wochen, die wir meist getrennt zum Fischen an die Küste gefahren waren, stand es nun fest. Diesen Samstag, am 23.11.2002 sollte es nun doch endlich einmal wieder klappen. Gemeinsam an die Küste. Damit auch nichts schiefgeht, wurde beschlossen, alles einzupacken was dazugehört. Belly, Spinnruten, Sbirountensilien. Der Wetterbericht tags zuvor allerdings liess uns für das Belly jedoch nichts Gutes hoffen. Ablandiger Wind in Stärken, die das Fischen vom Belly zum Risiko machen. Trotzdem packte ich meinen Wagen erstmal voll. Als ich dann am Freitag Abend so langsam in mein Bett kroch, wehte es doch schon ziemlich stark und der Regen prasselte nur so herunter. Egal !!! Wecker gestellt und ab unter die Decke.
Fünf Uhr ...... ekelhaft...... die ersten Geräusche nach abstellen des Weckers : Dauerregen in der Intensität einer morgendlichen Dusche. Aber dafür hatte der Wind fast komplett nachgelassen. Gut, dann also raus und fertiggemacht. Als wir in Weissenhaus eintrafen, war es noch immer nicht viel anders. Wir entschlossen uns aufgrund des doch sehr ruhigen  Windes, das Belly zu benutzen. Also rein in die Klamotten. Hierbei verspürte ich zum ersten Mal ein klein wenig Neid. Hat Dirk doch einen schönen grossen Wagen, wo er sich im trockenen umziehen kann. Ich hingegen stand, mehr oder weniger durch die Heckklappe meines Wagens geschützt, draussen im Regen. Nachdem alles vorbereitet war ging es die letzten Meter ans Wasser. Herrlich !!
Vielleich scheuen einige Angler doch den Regen, jedenfalls waren wir fast allein am Strand. Nun allerdings schnell ins Wasser und losgepaddelt. Bereits auf den ersten paar Metern, hatte Dirk einen Anfasser und bei mir meldete sich auch ein Fisch, den ich nach kurzer Flucht jedoch verlor. Das geht ja gut los....       Dann fand der erste Dorsch seinen Weg in Dirks Belly. Kein Riese, aber mit 45 cm doch schon gut genug. Dann rappelte es auch bei mir. Ein schöner Dorsch von fast 60 cm. Klasse ! So ging es jetzt weiter. Anscheinend hatten wir eine gute Stelle gefunden. Plötzlich eine schnelle Flucht bei Dirk. Ja, es war eine Forelle. Nach kurzem aufregenden Drill, fand eine blitzblanke 46er den Weg in den Kescher. Riesenfreude bei Dirk, da es Ihm schon etwas länger nicht mehr vergönnt war, einen Silberbarren zu fangen. Eigentlich konnte es nun nicht mehr viel besser kommen. Die Dorschbisse bei mir wurden nun immer häufiger. Auch die Grössen waren (für die Nähe zur Küste ) respektabel. Kein Fisch unter 55cm. Gegen zehn Uhr entschlossen wir uns, langsam Richtung Land zu paddeln, um unser Frühstück zu geniessen. Nachdem wir ausgiebig gespeist hatten (naja, Wurstbrot und Selter), setzten wir uns nochmal in Bewegung. Mein erster Wurf paralell zur Küste brachte gleich einen Biss. Auweia....30 cm ....nein, Du musst noch wachsen. Die kleinen Forellen sind im Moment eben einfach in der Überzahl. Beim zweiten Wurf wieder ein Biss. Diesmal aber ein sehr heftiger. Sofort zog dieser Fisch Schnur von der Rolle. Das ist eine sehr gute Forelle. Das wars dann aber auch schon. Schade, aber der Haken sass wohl doch nicht richtig (wie ich dann etwas später herausfand, waren die Hakenspitzen nicht mehr die schärfsten und ich musste den Haken austauschen - und das mir).
Kurz darauf bekam Dirk einen Biss, den er nich so recht einordnen konnte. Es sa aus, als wenn ein Babydorsch heraufgeholt wurde. Das änderte schlagartig, als der Fisch näher ans Belly kam. Heftige Gegenwehr und ein    plötzlicher Sprung--- ---Forelle......Klasse. Dirk schlug erneut zu. Wieder eine sehr schöne 48er. Ich glaube fast Petrus will Ihn heute für die letzten Wochen entschädigen. Ich freue mich für Ihn mit. Auch mein Fischgalgen füllte sich immer mehr. Als ich den ersten Haken doppelt belegen muss, beschliessen wir langsam zurück zu fahren. Am Strand angekommen, bewundern wir gegenseitig unseren Fang. Dirk hatte die beiden Forellen und dazu noch ein paar schöne Dorsche. Bei mir waren es zehn Dorsche. Ich habe diesen Fang zu Hause mal gewogen. 14,8 Kg !! Dabei einer mit 65cm. Viel mehr kann ich auch auf einem Kutter in drei Stunden kaum fangen. Dafür bin ich aber auf dem Belly mein eigener Herr und kann das Wasser und die Ruhe geniessen. Mal sehen, wann wir Beide unsere nächste Bellytour machen werden. Dann vielleicht auch mit Bild vom Forellendrill, wenn die Batterien der Kamera nicht gerade wieder mal leer sind........
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